Luz Belén Moreno
Und dann siehst du mich an, wie ich da liege und dich betrachte oder betrachte ich dich, wie du da stehst und mich ansiehst?
Untertitel:
Selbstexperiment «Objekt» Stand: 25. August 2025
Gips, Gaze, Kermolin, Latex, Textil, Synthetik-Haar-Perücke, Draht, Inkjetdruck auf Papier, Dimensionen variabel
In diesem Projekt untersuche ich die Beziehung zwischen Mensch und Abbild, zwischen dem Lebendigen und seiner künstlichen Reproduktion. Mich interessiert die Grauzone zwischen diesen zwei Polen – das komplexe, schwer definierbare Mischfeld, in dem Subjekt und Objekt ineinander übergehen.
Im Zentrum des Projekts steht der weiblich gelesene Körper, der in der visuellen Kultur seit Jahrhunderten sexualisierten Blicken, Projektionen und Formen der Entmenschlichung ausgesetzt ist. Diese Grauzone begreife ich als Ort, an dem sich Realität und Illusion, Politisches und Persönliches, Repression und Emanzipation unauflösbar verweben.
Die ausgestellte Arbeit, welche Einblick in einen noch laufenden künstlerischen Prozess gibt, versteht die Grauzone als produktiven Raum, in dem die Beziehung zwischen Körper und Abbild neu verhandelt wird. Dafür habe ich meinen Körper mit unterschiedlichen Materialien abgeformt, mich der eigenen Enthumanisierung und Objektifizierung ausgesetzt und anschliessend Wege gesucht, um das Entstandene wieder zu vermenschlichen. Dies erlaubte mir eine bewusste Auseinandersetzung mit der internalisierten patriarchalen Bildsprache, die unsere Wahrnehmung und Vorstellung prägt.
Kurzbio
Luz Belén Moreno lebt in der Stadt Zürich und studiert Bildende Kunst an der F+F Schule für Kunst und Design. Ihre multimediale künstlerische Praxis beschreibt sie als «experimental (em)bodyfication», eine experimentelle und emotionale Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper. Dieser wird in ihrem Schaffen präsentiert, seziert, modifiziert und transformiert und dient als Dreh- und Angelpunkt, um das Konstrukt «Mensch» im soziokulturellen Kontext zu erforschen.