Jan Zelisko
Shine On, Lightbringer, 2025
Holzrahmen, Acryl, Panzertape, Regenbogenfolie, LED, 100 × 70 cm
Im Zentrum des Raums hängt ein Rahmen, ausgefüllt mit schimmernder Verpackungsfolie, durchsetzt von LED-Licht. Je nach Blickwinkel wechselt die Farbe des Materials zwischen pink und grün – es zieht an, es verführt. Es zeigt nichts – kein Bild, kein Inhalt, nur Reflexion.
Das Objekt kritisiert die konsumorientierte Gesellschaft und die manipulative Kraft medialer Bilder. Die Folie, ein billiges, glänzendes Material, wird hier zum Symbol für Illusionen unserer Medienwelt: Werbeversprechen, Online-Identitäten, politische Schlagzeilen. Sie leuchten, sie lügen und hinterlassen letztlich nichts als Leere.
Das Werk lädt ein – und weist zugleich zurück. Es manipuliert durch Licht, kontrolliert den Blick, färbt die Realität hinter sich ein. Und bleibt dabei hohl. So wie viele Persönlichkeiten, die für digitale Selbstinszenierung erschaffen wurden. So wie die glänzenden Oberflächen unserer Zeit, die um jeden Preis Aufmerksamkeit wollen – aber keinen Kern haben.
Shine On, Lightbringer ist ein eingerahmtes Fragment der Gegenwart. Eine eingefrorene Identitätskrise. Es leuchtet. Und bleibt leer.
Kurzbio
Jan Zelisko (geb. 1989 in Warschau) studiert Fotografie an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich und arbeitet als selbständiger Fotograf. Seine Arbeit erforscht die Verflechtungen von Unterbewusstsein und Emotionen und sucht nach deren visuellen Resonanzen im Bild.